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Samstag, August 30, 2003

Iranonymity

Um die zunehmende staatliche Restrektion für WWW (siehe post vom 22 Juli) zu umgehen, bezahlt die U.S.-Regierung der amerikanischen Firma Anonymiser Inc., die Entwicklungskosten einer speziell für den Iran entwickelten Proxy-Konzepts.

The U.S. responded to the filtering this month by paying Anonymizer to create and maintain a special version of the Anonymizer proxy which only accepts connections from Iran's IP address space, and features instructions in Farsi. [via Register]

Damit Iranonymity nicht wie andere Proxy-Service Unternehmen auf die schwarz Liste der Mullahs gelangen kann, sollen wenn nötig die proxy Adresse täglich geändert werden können. Wann genau Iranonymity sein Angebot starten kann ist noch ungewiss. Die Veröffentlichung wird wahrscheinlich über die im Iran verbotenen Satteliten Sendern und Radio Programme erfolgen.
Endlich geben die Amerikaner ihr Geld im „Kampf gegen den Terror“ für sinnvolle Technologien aus, die auch den Menschen wirklich helfen. Mann sollte aber auch erwähnen, dass die jüngsten Seitensperrungen im Iran nur durch modernste amerikanische Technologien durch gesetzt werden konnte.


Freitag, August 29, 2003

Khordadian

"'You are more talented than Michael Jackson because you can dance many different styles. Can you dance salsa?'" Ein iranischer Richter gegenüber Khordadian [via ContraCostaTimes]

Der weltweit berühmte iranische Tänzer Kohrdadian wurde letztes Jahr, bei seinem Iran besuch verhaftet und wegen seiner Tätigkeit als Tänzer vor Gericht gestellt.
Wieder zurück in Los Angeles, erzählt er was ihm im Iran wiederfahren ist. Interessant ist, dass Khatamis Berater versucht haben, ihm hinter dem Rücken der Fundamentalisten aus dem Land (ins Sicherheit) zu bringen!!


Warum?

Warum haben wir mit die höchste Zahl an Verkehrstote?

Warum haben die iranischen Städte mit den höchsten Wasserverbrauch der Welt?

Warum ist unser Benzinverbrauch so hoch, dass wir welches importieren müssen?

Warum gewinnen gebraucht Autos bei uns jedes Jahr an Wert?

Warum zählt das Wort einer Frau vor Gericht nur halb so viel?

Warum reden wir Iraner eigentlich nie Klartext?

Montag, August 25, 2003

Pressefreiheit....aber bitte nicht im irak!!

Spätestens seit dem Tod der iranisch-candischen Journalistin und der öffentliche Brief eines iranischen Journalisten an Präsident Khatami (siehe post vom 10.Aug) weis es mindestens die ganze der Welt, dass der Iran die Pressefreiheit nicht einhält.
Aber das die USA, die Mutter aller (modernen) Demokratien, nicht die Pressefreiheit einhält, ist neu! Oder wie erklärt man sich, dass Ausländische Reporter in Afghanistan und Irak ein gefährliches Leben führen? Nicht weil diese Länder allgemein sehr gefährlich sind, sondern vielmehr wegen der amerikanischen Präsenz in diesen Ländern.
Die Pressefreiheit wird in diesen Ländern von der U.S-Army mit Füßen getreten, behauptet reporters without borders. Oder wie erklärt man sich, dass zwei iranische Journalisten seit dem 1 Juli im Irak von der U.S-Army eingesperrt sind und kein Kontakt zur Außenwelt haben. Auch ein Journalist aus Japan von „...Nippon Television Network, was beaten on 27 July by US soldiers in Baghdad and detained for an hour until other foreign journalists came to find him. He was thrown on the ground and kicked after filming a US army attack in the city's Al-Mansur district in which five civilians were killed in a raid on a house where former President Saddam Hussein was believed to be. His camera was returned to him.” [via reporters without borders]
Auch die Reporter des arabischen Nachrichtensänder Al-Jaazira können ein Lied davon singen wie die US-Army mit kritischen Journalisten umgeht. Dass der Tod von mehreren Al-Jaazira Journalisten durch gezielte amerikanische Bombenangriffe vor Kriegsende ein Unfall gewesen sei soll, glaubt inzwischen auch schon keiner.
Anscheinend hat die U.S.-Regierung wirklich was zu verbergen!!!
Ich wünsche auf alle Fälle den Amerikanern viel Spaß beim Aufbau der Demokratie im Irak und Afghanistan.



Die gute alte Zeit.....

Frage: „Kritiker sagen, dass der Iran so schnell voranschreitet, dass es wirtschaftlich ungesund ist.“
Reza Schah Pahlavi: „Warum? Weil wir im diesem Jahr eine Wachstumsrate von 17 Prozent haben werden? Ist es schlecht? Im vergangenen Jahr hatten wir eine Wachstumsrate von 42 Prozent, aber eine Inflationsrate von 20 bis 22 Prozent. Diese Jahr werden wir überhaupt keine Inflation haben. Ist es vielleicht das, was die Kritiker beunruhigt?“
Schah-Interview mit Newsweek, 1 März 1976

Frage: „... Wenn sie auf das Jahr 1975 zurückblicken, können sie bestätigen, dass die Entwicklungsvorgaben Ihres Landes vielleicht ein wenig zu ehrgeizig waren?“
Reza Schah Pahlavi: „Vielleicht. Vielleicht ist es so. Bestimmt.“
Schah-Interview mit dem Spiegel, veröffentlicht in Keyhan International, 8.12.1976

Der Kontrast zwischen der selbstsicheren Antwort des Schahs im Februar 1976 und der bedachteren im zweiten Interview im Dezember spiegelt die Wandlung wieder die der Iran, im wirtschaftlichen Chaos, verursacht durch massive Ölgewinne und Modernisierung, durchmachte

In dieser Periode hatte der Iran so viel Geld, dass die verantwortlichen nicht wussten wohin damit. So wurden einige wichtige aber auch unsinnige Investitionen im Ausland getätigt.
Hier ein Auszug

: 25 % Anteils in der Stahlerzeugung der deutschen Krupp-Gruppe.
Als großer Bewunderer der westdeutschen Industrie war der Schah fasziniert von dem Gedanken, den Fuß in eins der ältesten Industrieunternehmens Europas setzen zu können.

: 25 % von der Deutschen Babcock
: 17 % von der BP

Zum ersten mal in der Geschichte wurden große Darlehnssummen von einem Entwicklungsland (Schwellenland?) an Industrienationen vergeben.

: 728 Millionen Dollar an Frankreich und Dänemark
: 1,6 Milliarden Dollar an Großbritannien
: 887 Millionen Dollar an den IMF und die Weltbank
: 283 Millionen Dollar als günstige Kredite an Entwicklungsländer


Die Überhitzung der wirtschaft und die ineffizient vieler Projekte die vom Schah initiiert worden sind, führte damals immer mehr zu sozialen Spannungen. Dies Probleme können mit als ein Grund für die islamische Revolution (1978) angesehen werden.

Mittwoch, August 20, 2003

Die Hauptakteure der iranischen Wirtschaft
Teil 1: Die religiösen Stiftungen / Bonyads


Was ich euch heute vorstellen will, kann man kaum mit den „Probleme der iranischen Wirtschaft auf der Mikroebene“ vergleichen (ich habe eigentlich nach meinem Beitrag ein Aufschrei aller Ingenieure im comments-bereich erwartet).
Die wirklichen Strukturprobleme der iranischen Wirtschaft wird vor allem von drei Gruppen dominiert: Die Bonyads, Die Bazaaris (einflussreiche Kaufleute) und dem Rafsanjani Clan.

Die religiösen Stiftungen (Die Bonyads), entstanden nach der Revolution(1979), durch konfiszierte Besitztümer der Phalavi-Dynastie. Diesen Bonyads kontrollieren direkt oder indirekt über 35% der iranischen Wirtschaft und machen ca. 18 % von BSP aus.
Diese Bonyads verwalten ganze Unternehmensgruppen und verfügen über verschiedenartigen Besitztümer wie z.B. Immobilien und wichtige Importlizenzen. Ihre Offizielle Aufgabe bestehet vor allem darin die Gewinne der angebundenen Unternehmen an die Bedürftigen und Armen zu verteilen. Tatsächlich aber werden viele dieser Gelder für ganz andere Zwecke verwendet. Die Palette reicht von der persönlichen Bereicherung bis hin zu Unterstützung von verschiedenen fundamentalistischen Schlägertruppen. Beispielsweise bot einer dieser Bonyads im Jahre 1997 das Kopfgeld (2,5 Mill. $ ) für die Ermordung von Salman Rushdie. an. Diese Bonyads sind kaum kontrollierbar. Sie sind von der Steuer befreit und sind keiner staatlichen Institution Rechenschaft schuldig, abgesehen vom religiösen Führer Khamenei.
Mehrere versuche der jetzigen Regierung mehr Kontrolle über diese Stiftungen zu erlangen und scheiterte am Veto der Fundamentalisten im Wächterrat.
Die mächtigste Stiftung und gleichzeitig die zweitgrößte Gesellschaft in der iranischen Wirtschaft ist die Mostazafan & Jambazan Foundation (Foundation for the Oppressed and War Invalids), dessen Vorsitzender Mohsen Rafigdoost eine sehr skurrile Vergangenheit besitzt. Zunehmend verhindern diese Stiftungen , durch Mafia Methoden, die Entwicklung der privaten Wirtschaft im Iran.

Hier einige Eckdaten zu dieser Stiftung (Mostazafan & Jambazan Foundation):

Vermögen: ca. 10 Mrd. $

Beschäftigte Personen: ca. 400.000

Eingebundene Unternehmen: ca. 1200 wie z.B. das ehemalige Hilton und Hayatt Hotels in Tehran; ZAM-ZAM Softdink Comp. (früher Pepsi); u.v.m.

Sonstiges: Importlizenz für pharmazeutische Produkte




Sonntag, August 17, 2003

Nizami über das Altern


Das kindische Geschwätz und Eitelkeit
Lass fahren, sie sind Wahn und Trunkenheit!
Nach dreißig, ach schon zwanzig Lebensjahren
lebt man schon nicht mehr, als sei man unerfahren!
Bis vierzig währt des Lebens volles Drängen,
der Vierziger lässt schon die Flügeln hängen.
nach fünfzig weicht dahin des Lebens Kraft,
der blick wird trübe, und der Fuß erschlaft.
Mit sechzig tritt Gebrechlichkeit zutag,
mit siebzig manches Glied den Dienst versagt.
Und wenn du achtzig, neunzig Jahre zählst
und dich nur nicht mit diesem Dasein quälst.
und sollst du gar hundert Jahre füllen,
ist es wie der Tod schon in des Leben Hüllen.
Ob ein Jahrhundert dir, ob nur ein Tag beschieden
fort musst du aus dem lieblichen Hienieden!
Darum ist es besser, wenn du fröhlich bist
und in der Freude doch nicht Gott vergisst!

Diesen text findet ihr in den Prolog von „Chosrou und Schirin“ das berühmteste Liebespaar der persischen Literatur. Komme leider zur Zeit nicht groß dazu neue Beiträge zu verfassen und zu recherchieren. Deswegen musste mal wieder Nizami herhalten.

Freitag, August 15, 2003

Tragen Atombomben zur Stabilität bei ?

Es vergeht kein Monat in dem nicht Inspekteure der Atomenergiebehörde den Iran besuchen.
Zusatzprotokoll hin, Zusatzprotokoll her; Der Iran verfolgt durch seine Atomprojekte zwei Hauptstrategien. Einerseits will es tatsächlich seine steigende Stromnachfrage befriedeigen, andererseits soll die geopolitische Stabilität in der Region geschaffen werden.
Iran als Regionalmacht und mit den meisten Nachbarn in der Region hat ein vitales Interesse an einer langfristigen Stabilität. Können aber tatsächlich Atombomben zur Stabilität beitragen?
In der Zeit des kalten Krieges war die Welt wohl viel stabiler als sie es jetzt ist, da zwei Atommächte sich gegenüber standen. Darüber sind sich die meiste Politikwissenschaftler einig. Aber auch heutzutage könnten Atombomben zur Stabilität beitragen. Nordkorea hat z.B. durch seine atomare Aufrüstung und seinen Drohungen eine Art Stabilität geschaffen, indem sie die USA zu Verhandlungen gezwungen haben und eine Angriff auf das Land abgewendet haben. So eine ähnliche Strategie verfolgt auch der Iran. Iran als eine Atommacht in der Region würde die gesamte Politik des Nahen Ostens eine ganz anderer Wendung geben.Die Amerikaner würden nicht einseitige Kriege in der Region anzetteln. Die Israelis mussten ihre Nahostpolitik gegenüber den Palästinenser völlig neu überdenken.Eventuell würde es sogar weniger islamische Terroristen á la Osama geben, wer weiß ?

Mittwoch, August 13, 2003

Khatami haut auf den Putz!
leider nur Verbal

''Ignoring young people and their demands and misusing religion and Islamic values to oust political rivals from the scene, could create big problems for society.''

''[The Islamic revolution was not supposed to] create a religious aristocracy and say that because our revolution is a religious one the religious people and those who hold religious titles are different from others and enjoy more privileges.''Präsident Kahatmi auf einer Konferenz in Tehran

Da hat unser Präsident lange genug gebraucht um so deutliche Worte zu finden. Das hätte er vielleicht am Anfang seiner Amtszeit so machen sollen! Jetzt wo seine Amtzeit langsam endet bringt das wenig.
Aber Kahatmi ist da nicht der einzigste prominente iranische Kleriker der solch harte Worte findet. Zuletzt kritisierte der Enkel von Khomeini, bei einer Reise durch den Irak, die Herrschaft der Fundamentalisten. Nach seiner Meinung sind die fundamentalistischen Kleriker in der iranischen Politik “the world's worst dictatorship”.

"if there's no way for freedom in Iran other than American intervention, I think the people would accept that. I would accept it, too, because it's in accord with my faith."


Irgendwie ist das schon komisch, wenn man bedenkt das der Grosvater (Revolutionsführer Khomeini) die USA als den großen Satan und den Hauptfeind der iranischen Republik erklärt hat.

Montag, August 11, 2003

Internet Explorer und Blogger!!

Anscheinend gibt es Probleme beim Aufrufen meiner Seite mit dem, Internet Explorer insbesondere ab der 6 Version.
Mein Tip:
-Benutzt einen anderen Browser z.B. Opera
-Benutzt IE Version 5.5 (hat weniger Bugs und Sicherheitslücken als der IE 6)
-Es wäre sehr nett wenn Ihr alternative Lösungsvorschläge im Comments-Bereich für alle zugänglich macht.

Sonntag, August 10, 2003

ANIMALS HAVE MORE RIGHTS THAN IRANIANS

Iran Press Service veröffentlicht einen offenen Brief eines unabhängigen iranischen Journalisten an den Präsidenten Khatami!

Es ist wirklich unglaublich was dieser Mann während den Studentenprotesten im Juni diesen Jahres erlebt hat. Die Brutalität mit denen diese "islamischen" Schlägertruppen herangehen ist unvorstellbar. Ich war zumindest tief betroffen als ich den Brief las. Ich wusste zwar das solch eine Brutalität im Iran, vor allem nach der Revolution vorherrschte doch ich hatte die Illusion, dass diese Brutalität nach Khatamis Amtsantritt stark zurück gegangen ist. Seit den Studentenproteste weiß ich wie naiv ich doch war.....

Freitag, August 08, 2003

Fakten, Fakten, Fakten

Ich kann es wirklich nicht lassen über Bush und Irak zu schreiben!!!!
Also hier mal ein paar Fakten anstatt Lügen:

:Noch während des Krieges hatte der Öllogitik-Konzern Kellog, Brown & Root, dessen CEO bis vor drei Jahren US-Vizepräsident Dick Cheney war, einen milliardenschweren Wiederaufbau-Auftrag vom Pentagon erhalten – ohne Auschreibung!!!

:Im Irak wurden bisher nur 15 der bisher entdeckten 74 Ölfelder überhaupt entwickelt!!

:Das irakische Rohöl, hat erstklassige Qualität (sehr schwefelarm) und liegt oft in nur wenigen Metern in der Tiefe

:Die Produktionskosten für das irakische Öl liegen bei 1 $ pro Barrel, im Vergleich dazu: 3 bis 4 Dollar im Iran, 13 Dollar im Sibirien

:Die Ölquellen in Kirkuk zählen zu den produktivsten im Nahen Osten. Durchschnittlich sprudeln aus einem Bohrturm knapp 14000 Barrel Öl, in Kuwait sind es nur 3000.

:das Ölministerium in Bagdad wurde als einziges Gebäude in der Umgebung weder bombardiert noch geplündert.

:Um Iraks Ölzukunft nicht ganz dem Zufall zu überlassen, versuchen die USA, eine ihr genehme Oppositionspartei in Bagdad nach vorne zu bringen: den Iraqi National Congress, deren Führer Achmed Chalabi ist.
„Amerikanische Unternehmen werden einen fetten Anteil am irakischen Öl bekommen.“ Achmed Chalabi in einem Interview mit dem Washington Post (Sept. 2002)

:Die neue Energiepolitik der Bush Regierung, formuliert im so genannten Cheney-Report 2001, „...dass der Präsident Energiesicherheit zu einer Priorität in unserer Handels- und Außenpolitik“ mache.

Wirtschaftliche Probleme auf der Mikroebene

Die Probleme der iranischen Wirtschaft auf der Makroebene sind bekannt! Doch viel tiefgreifender sind die Probleme der iranischen Wirtschaft auf der Mikroebene insbesondere auf der Führungsebene. In der iranischen Wirtschaft gibt es einen Mangel von qualifizierter Top-Manager/Unternehmensführer, die im Sinne einer Markt- und Mitarbeiterorientierte Unternehmensführung handeln.
Es ist nicht verwunderlich das in einem Land indem ein Ingenieurstitel höher bzw. gleich hoch angesehen ist wie ein Doktortitel, über 80% der Manager Ingenieure sind.
Die überhand der Ingenieure in der iranischen Wirtschaft macht sich auch im Alltag bemerkbar. Im Iran erhält man sehr viele Produkte die qualitative minderwertig sind und nicht am Kundennutzen und seinen Ansprüchen ausgerichtet sind. Vielmehr stehen Produktionstechnische Gegebenheiten wie Kapazitätsauslastung usw. im Vordergrund des unternehmerischen Denkens. Auch die Mitarbeiter sind oft die leidensträger! Viele dieser Ingenieure denken, das Menschen wie Maschinen funktionieren, die hauptsächlich über monetäre Anreize ihre Leistung erhöhen. Oft wird von iranischen Manager gar nicht wahrgenommen, dass die Zufriedenheit der Mitarbeiter von ganz anderen Aspekten abhängt als das Geld. Soziale Interaktion, Arbeitsumfeld und Arbeitsinhalte sind einige solcher Aspekte. Der Mitarbeiter als Wettbewerbspotential ist im Iran noch gar nicht entdeckt worden. Diesen Ingenieuren fehlt einfach der Verständnis einer ganzheitlichen Unternehmensführung welches sich auf die Effizienz und Effektivität der operativen Geschäfte ausschlagen kann. Aber was der Ingenieur nicht direkt messen kann, das akzeptiert er auch nicht!! Nichts desto trotz sind einige sehr große iranische Firmen, wie IranKhodro (Automobile), dazu übergegangen ihre Manager MBA-Kurse anzubieten um diese Lücke auszufüllen. Das reicht aber bei langem nicht aus, um die iranische Wirtschaft Wettbewerbsfähig zu machen, vielmehr müssten stärker Lehrstühle für Betriebswirtschaft im Iran eröffnet werden und die Inflationäre Vergabe von Ingenieurstiteln gestoppt werden. Denn Arbeitslose Ingenieure hat das Land genug!!

Mittwoch, August 06, 2003

Tourismus anstatt Terrorismus!!

“While visiting the United States and even other parts of the western hemisphere for spending summer vacation not in fashion any more, newer destinations are being looked at. Many Saudis are moving over to Malaysia, the UAE, Egypt and Pakistan with their families, for spending their summer vacations, tour operators indicate here. Iran now seems to be added on the list as the newest bright spot as a favourite tourist destination for Saudis. Look east, appears to be in vogue among the tourist planning to spend their vacations, this summer and Iran is indeed an integral part of east.” [via Gulfnews]

Iran entwickelt sich mehr und mehr, abgesehen von Dubai und der Türkei, zu eines der Touristen Zentren des Mittleren Ostens! Letztes Jahr besuchten mehr als ein 1,4 Millionen Touristen das Land. Das ist zwar nicht viel, aber sollten sich die Wachstumsraten weiter so entwickeln kann der Iran in den nächsten 4 Jahren mit mehr als 3 Mio. Besuchern rechnen. Dabei setzt der Iran zunehmend auf den Kulturell interessierten Besucher und weniger auf die Strand Urlauber. ( ist ja auch kaum mit den islamischen Gesetze vereinbar, schade! ). Ich kann jedem historisch und kulturell interessierten so eine Iran Tour empfehlen!! Nicht nur Saudis und Japaner gehören zu der Spitzengruppe der Besucher sondern auch immer mehr Europäer. Vor allem die Spanier besuchen den Iran überproportional. Letztens saß ich in dem Flieger aus Frankfurt neben einer älteren Kanadierin die nun schon zum zweiten mal, mit mehr als 30 weiteren Kanadier im ihren Alter, eine Iran Rundreise unternahm.
Ich bin davon überzeugt, dass solche Reisen der Völkerverständigung dienen und das Verständnis der Welt gegenüber Iran und den Iraner verbessern.

Sonntag, August 03, 2003

Was wäre, wenn.....

die CIA 1953 Mossadeq und somit die ersten demokratischen Ansätze im Iran nicht zerstört hätte? Einige Gedanken von Pedram (the eyeranian).



Iran und Demokratie Teil 2!

Nach dem über den ersten Teil so kontrovers im comments Bereich und via email diskutiert worden ist, hoffe nun das auch über diesen post zahlreiche Meinungen eingehen werden.

Nehmen wir an, dass der Iran tatsächlich die Demokratisiert wird ( ob nun von innen oder von außen)!! Wie soll sich nun aber die Demokratisierung in die Staatsform ausschlagen??
Eine ganze Reihe von Staatsformen könnte wohl hier in Frage kommen.

Die islamische Demokratie: Diese Staatsform ist wohl bei einer Demokratisierung von „innen“ am wahrscheinlichsten! Sie zeichnet sich dadurch aus, dass sie die kulturell bedingten Verflechtungen von Religion und Politik mit berücksichtigt aber klare grenzen der religiösen Einflussnahme setzt. Sie unterscheidet sich von den westlichen Demokratien ohne das sie aber die fundamentalen Grundprinzipien der Demokratie verletzt. Staat und Religion sind somit nicht explizit von einander getrennt. Wie aber die islamische Demokratie nun im detail aussehen wird ist wohl ungewiss, da sie in ihrer „reinen“ Form noch nicht existiert! Wahrscheinlich wird sie langfristig zu den westlichen Demokratien konvergieren!!!

Die konstitutionelle Monarchie: Warum sollte der Iran nicht an seine über 2500 jährige Tradition der Monarchie anknüpfen und die Monarchie wieder in die Staatsgeschäfte einbinden? Reza Pahalavi Sohn des ehemaligen Shahs Mohamad Reza Pahlavi wäre wohl hier der Thronanwärter, der für diese Repräsentative Aufgabe in Frage kommen würde!! Zuvor musste er aber wohl sich bemühen, das vertrauen der iranischen Bevölkerung in die Monarchie wieder zu gewinnen!! Obwohl er dies wohl anscheinend schon seit Jahren aus dem amerikanischen Exil versucht, ist bis jetzt noch nicht so viel im Iran angekommen.

Die (iranische) Republik: Aufbauend auf die Demokratie erhalten die iranischen Provinzen und Kommunen mehr Autonomie zur Selbstregulierung der Politik. Somit wird im Vielvölkerstaat Iran, ethnische und kulturelle Besonderheiten großer Teile der Bevölkerung mit berücksichtigt! So könnten z.B. die iranischen Kurden die Provinz Kurdistan selbst verwalten. Die Republik baut auf den Gedanken der föderalen Staatsaufbau auf, so wie sie z.B. in Deutschland vorherrscht! Diese Staatsform bringt eine Vielzahl von Vorteilen mit sich, die sich auch die ökonomische Effizienz auswirken. Der Hauptnachteil könnte sich vor allem bei jungen Demokratien bemerkbar machen, bei dem die Gesellschaft noch nicht mit den demokratischen Strukturen vertraut ist! So könnten z.B. einige Provinzen aus dem demokratischen Grundkonsens ausscheren und sich in undemokratischen Strukturen verwandeln.


Ich weis, dass noch andere realistische Staatsformen für den Iran in Frage kommen würden. Die soll nur einen hypothetischen Ansatz darstellen welches möglicherweise am Wahrscheinlisten erscheint.
Man kann es als Zukunftsmusik bezeichnen, das hoffentlich bald zur Wirklichkeit wird.
Was ist euere Meinung?

Samstag, August 02, 2003

Bush und die 40 Lügen!
Perry: Bush Wars : Bring 'Em On!; Ein wirklich sehr interessanter und amüsanter Bericht über die Lügen der Bush Regierung. Es scheint das der Irak Feldzug schon weit vor der Presidentschaft gepalnt worden war! Wenn wunderts? Auf alle fälle Lesenswert!

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